Antrieb
Antrieb vorne:

Vorteil: wegen der großen Vorderräder lassen sich Hindernisse leichter überwinden (Bordsteinkanten). Unglücklicherweise stimmt das nur für Rollis bis 6km/h Höchstgeschwindigkeit. Die schnelleren Versionen haben zum Schutz vor Überschlägen nach vorne (z. B. bei starken Bremsen bergab) vorne kleine Stützräder, die die Hindernisüberwindung deutlich erschweren.
Nachteil: bei indirekter Lenkung mangelnde Stabilität bei schneller Kurvenfahrt (Kippgefahr). Außerdem schwenkt das Heck beim Lenken aus. Da das Heck nicht im Blickfeld des Fahrers liegt, können gefährliche Situationen insbesondere an Bordsteinkanten, Treppenkanten u.ä. entstehen, wenn man diese Kanten überfährt.(Kippgefahr).
Antrieb hinten:

Der Vorteil des Heckantriebs liegt darin, dass die Lenkräder im Sichtfeld des Fahrers/ der Fahrerin liegen und in seinen stabileren Fahreigenschaften. Wegen der Überschlagsgefahr nach hinten ist kein sicherer Betrieb bei größeren Steigungen/Gefälle gewährleistet. Dshalb sind solche Rollstühle hinten mit Antikipp-Stützen (kleinen Rädern) ausgestattet.
Außerdem können wegen der kleinen, vorderen Lenkräder Hindernisse schlechter überwunden werden als bei den großrädrigen Frontantrieblern. Dieser Nachteil kann jedoch mit Kantensteighilfen teilweise ausgeglichen werden (erfordert Übung).
Antrieb Mitte:
Der Vorteil dieser Antriebsart liegt in der hohen Wendigkeit, - man kann damit "auf der Stelle" drehen.

Der Nachteil liegt darin, dass das Fahrzeug Bodenunebenheiten 6-fach erspürt (2 Antriebsräder, je 2 Lenkräder vorne und hinten) und man zudem genau über den Antriebsrädern sitzt, so dass kaum eine Unebenheit unbemerkt bleibt.
Durch geeignete Fahrwerkskonstruktionen kann dieses Problem aber gut entschärft werden.
Da man auf mittelradgetriebenen Rollstühlen ziemlich genau in der Drehachse (Hochachse) des Rollstuhls sitzt, wirken bei „Kursänderungen“ besonders geringe Fliehkräfte auf den/die FahrerIn. Deshalb sind diese Rollis besonders für Personen mit geschwächtem Stützapparat interessant.
Problematisch können Mittelradantriebe beim Queren von Rinnen (Entwässerungsrinnen quer zur Fahrrichtung) oder beim Überwinden von Hindernissen (Bordsteinkanten) werden. Hier läuft man Gefahr, dass die Antriebsräder den Kontakt zum Boden verlieren, so dass man keinen Vortrieb mehr hat.


Moderne Fahrwerkskonstruktionen können durch bewegliche Radaufhängungen diese Probleme jedoch weitgehend beseitigen. (siehe unseren Testbericht zum Salsa M)

