Ihr Part

Wollen Sie nicht mit Ladenhütern oder 0815 Hilfsmittel, die oftmals eher zusätzlich behindern, als helfen, abgespeist werden, sollten Sie sich ausreichend informieren.
Eine gute Rollstuhlversorgung ist ein komplexes Thema. Hindernisse gilt es dabei zu überwinden und Fallstricke zu vermeiden. Sie sollten sich vorsichtshalber auf einen längeren Prozess einstellen, gute Nerven mitbringen und sich sehr gut vorbereiten. Wenn dann doch alles reibungslos läuft (so etwas kommt vor!), umso besser!

Zunächst sollten Sie sich überlegen, wofür Sie das Fahrzeug brauchen.

Das führt Sie dann zu einer ersten Festlegung, was für einen Fahrzeugtyp Sie benötigen. (z.B. Rollstuhl für innen, Scooter, usw.)

Anschließend prüfen Sie, welche Art von Ausstattung das Fahrzeug haben soll. Das hängt in erster Linie von Ihrer Behinderung ab, aber auch von der geplanten Verwendung.

Diesen Prozess haben wir im Kapitel Rollstuhlauswahl und Anpassung genauer dargestellt.

Machen Sie sich schlau!

Nutzen Sie das Internet und besuchen Sie die Herstellerseiten. Hier kann man sich Prospekte und technische Beschreibungen herunterladen und auch Anfragen direkt an die Hersteller richten.

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Da die Rollstuhlversorgung oft nur ein „Nebengeschäft“ für Sanitätshäuser darstellt und weder Therapeuten noch Händler in Ihren Berufsausbildungen ausreichend mit dem Thema Rollstuhlanpassung vertraut gemacht werden, ist es sinnvoll, sich schon vor dem Gang zum Fachhändler / Sanitätshaus informiert zu haben. So können Sie besser „mitreden“.

Informieren Sie sich bei Selbsthilfegruppen, Behindertensportvereinen und in den vielen Internet Foren, wo es gute Rollstuhlhändler gibt. Insbesondere bei der Versorgung von Kindern, wird es nicht einfach sein, geeignete Händler zu finden. Auf die Beratung durch echte Fachleute sollten Sie auf keinen Fall verzichten! Lassen Sie sich die in Frage kommenden Modelle vorführen und fahren Sie damit zur Probe.

Bleiben Sie kritisch!

Die Fachhändler sind immer sehr, sehr nett und leicht bekommen Sie ein schlechtes Gewissen, wenn der 3. Rolli, den Sie ausprobieren, immer noch drückt.  Denken Sie daran, Sie sind kein Bittsteller! Sie sind Versicherungsnehmer und Kunde!

Besonders wachsam sollten Sie sein, wenn Sie Ihren Rollstuhl im Rahmen der Fallpauschal-Versorgung bekommen sollen. Hier ist dann schnell der Rolli der "Geeignetste", der zufällig beim Händler im Lager steht.

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Auch wenn der Händler Sie merken läßt, dass er von Ihren "Sonderwünschen" nicht sonderlich erbaut ist, bleiben Sie stark und bestehen Sie auf eine schmerzfreie und angemessene Versorgung. Es ist gar nicht so selten, dass bis zur endgültigen Entscheidung 3 oder mehr Rollstühle ausprobiert werden müssen.

Lassen Sie sich nicht von evtl. Klagen des Händlers beeindrucken, dass all der Service von niemanden bezahlt würde. Er ist Geschäftsmann (oder -frau) und wie wir alle wissen: "Klappern gehört zum Geschäft!"

Kopie Bestellbogen

Wenn alle Maße genommen worden sind und der Bestellbogen ür den Rollstuhl ausgefüllt wurde, lassen Sie sich eine Kopie des Bestellbogens geben. So können Sie in Ruhe zuhaus noch einmal überprüfen, ob sie nichts übersehen haben.

Bei der Auslieferung des Rollstuhls können sie mit dieser Kopie überprüfen, ob auch tatsächlich das geliefert wurdem was bestellt  (und bezahlt!) wurde. Hier sind Differenzen keine Seltenheit!