Wenn einer eine Reise tut...
oder
Qantas und die Kunst Behinderte zu ignorieren
von Michael Herold
Über den Autor:
Michael Herold (35) ist Rollstuhlfahrer. Er schreibt Reiseberichte für deutsch- und englischsprachige Magazine, hält Vorträge zum Thema „Grenzen überwinden“ und betreibt einen Blog auf
www.michaelherold.de/.
Am 1. Februar 2014 flog ich mit Qantas Airways von Bangkok mit Zwischenstops nach Auckland. Diese Reise sollte für mich zu einem Horror-Trip werden.
Ich hatte meinen elektrischen Rollstuhl lange vorher angemeldet und von Qantas das OK um Transport erhalten. Drei Stunden vor Abflug wurde ich dann am Check-In Schalter darauf hin gewiesen, dass man meinen Rollstuhl, trotz aller schriftlicher Reisebestätigungen nicht transportieren könnte. Das Flugzeug von Bangkok nach Singapur sei zu klein, um den Rollstuhl sicher im Laderaum zu verstauen.
Das Schalter Team konnte bei den Qantas Büros in Bangkok niemanden erreichen um mir zu helfen. Deshalb nahm Ich es schliesslich selbst in die Hand mit dem Hauptsitz in Australien zu telefonieren. Nach langen Gesprächen mit zahlreichen Personen bekam ich endlich eine Umbuchung zugesagt.
Die Folgen dieser Umbuchung waren stundenlanges Warten, ohne irgendeinen Service von Qantas und für mich viel zu lange Flug- und Wartezeiten.
Der Höhepunkt der Reise stand mir jedoch erst noch bevor: Beim Rückflug wurde ich vom Qantas-Rollstuhl-Service in der Wartehalle auf einer Sitzbank, die ich ohne Rollstuhl nicht verlassen konnte, abgeladen und dort sieben Stunden sitzen gelassen, während ich auf meinen Weiterflug wartete.
Dort hat mich dann der Rollstuhlservice einfach vergessen! Nicht nur dass ich 7 Stunden lang nichts zu trinken hatte und den Ort nicht verlassen konnte, nun drohte ich auch noch den Anschlussflug zu verpassen!
Hier gibt es den ausführlichen Bericht. (Offener Brief an Quantas)