Wucher Warnung Wahndreieck

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Für E-Rollis, die schneller als 6km/h fahren können, schreibt die Straßenverkehrsordnung eine „Heckmarkierungstafel“ vor. Dieses schlichte Plastik Warndreieck markiert nicht nur das Heck des Rollis (so weiß man immer wo hinten ist) sondern sorgt dafür, dass der Rolli vom nachfolgenden Verkehr leichter wahrgenommen werden kann. Deshalb ist so ein Dreieck auch für Rollstühle interessant, die nur auf 6km/h beschleunigen können.

Wer sich allerdings bei seinem „Fach“-Händler ein solches Schild kaufen möchte, dem werden, ob der sagenhaften Preise, die für so ein Plastikschild fällig werden, schnell die Augen tränen: je nach Rolli Hersteller muss man dafür zwischen 80,- und 160,-  € (incl. 7% MwSt) berappen!

Wucher oder nicht?

Als ich meinem damaligen „Fach“-Händler vorschlug, mir das alberne Schild für den neu zu bestellenden 10km/h Rolli selbst zu besorgen, bekam ich zur Antwort, dass ich das gerne machen könne, allerdings würde ich dann keine ABE (allgemeine Betriebserlaubnis) zu dem Rolli erhalten und müsse mich um die TÜV-Einzelabnahme selber kümmern.
So eine TÜV-Einzelabnahme ist natürlich wesentlich teurer als ein völlig überteuertes Warnschild. Also beißt man in den sauren Apfel und kauft das Schild beim Sanitäts-„Fach“-Handel. Auch wenn das, wegen der damit verbundenen Nötigung sehr nach Wucher aussieht.
(Dieser Händler hat es, wie sich später herausstellte, mit der Wahrheit nicht sehr genau genommen und operierte allgemein viel mit Lügen und Halbwahrheiten.)

Alternativen?

Diese Thematik ließ uns nicht ruhen und so haben wir versucht, herauszufinden wo man so ein Schild sonst noch bekommen könnte.
Einen ersten Hinweis gab uns der kleine Aufkleber, der auf der Rückseite dieser Warnschilder angebracht ist: Die Kontaktdaten des Herstellers in Polen.

Zu diesem nahmen wir Kontakt auf und ließen uns ein Angebot für 50 solcher Warndreiecke erstellen.
Unser Ansprechpartner kam wegen dem geringen Auftragsvolumen in arge Verlegenheit und entschuldigte sich für den Preis, den er bei einem so kleinen Auftrag kalkulieren müsse:
Unter 3,50€ pro Schild sei da leider nichts zu machen!

Kleine Mengen, keine Preisverhandlung und 3,50€ pro Schild?!
Und bei den Rolliherstellern?  Große Mengen, harte Preisverhandlungen und dann bis zu 160,-€ pro Schild? (incl. einiger Schrauben und Befestigungsteile)
Da kann man sich doch nur noch die Augen reiben!

Ob es wohl an dem Team hochqualifizierter Entwicklungs-„Fach“-Leute liegt, die in jahrelanger Forschungsarbeit herausgefunden haben, dass auf eine M6 Schraube nur eine M6 Mutter passt?

Oder liegt das einfach an der legendären Gier der Branche?