
Viel Sturm, wenig Bewegung
Vorbemerkung
Unseren allerersten Rollstuhlcheck führten wir vor 2 Jahren an einem Storm4, Baujahr Nov. 2009, durch. Damals konnte der Storm4 die hohen Erwartungen, die vor allem die Produktbeschreibung weckte, nicht erfüllen.
Die Produktbeschreibung ist inzwischen modifiziert worden. Ob die von uns kritisierten Schwächen des Storm4 ebenfalls überarbeitet wurden, wollen wir herausfinden.
Dazu hat uns Invacare den neuen 4-radgefederten Storm4 X-Plore für einen ausführlichen Bericht zur Verfügung gestellt.
Wir sind gespannt, wie der Storm4 X-Plore gegenüber dem Storm4 abschneidet.
Der erste Eindruck
Wie der Storm4 fällt auch der Storm4 X-Plore durch sein adrettes Äußeres auf, das jedoch durch die klobigen Fußstützen und den wuchtigen Sitz arg gestört wird. Die gut sichtbaren, farbig hervorgehobenen Federn der Vorder- und Hiterradschwingen signalisieren schon auf den ersten Blick: Hier ist etwas Besonderes!


Die Ausstattung
Invacare hat unseren Testrolli leider nur in der 6km/h Version liefern können, dafür aber mit reichlich Sonderzubehör ausgestattet. So z.B. mit einem extra Schiebegriff, LED Beleuchtung und diversen zusätzlichen Ausstattungsmerkmalen für den Sitz.
Außerdem ist unser Rolli mit Kotflügeln für die Vorder- und Hinterräder ausgestattet, die nicht nur dafür sorgen, dass man sich und den Rolli bei Schmuddelwetter nicht komplett einsaut, sondern den Rolli auch noch besser aussehen lassen!
Warum Kotflügel bei nahezu allen Herstellern als optionales Sonderzubehör gelten, ist uns unerklärlich. Rollis für den Außenbereich sind ohne Kotflügel unbrauchbar!
In unserer tabellarischen Übersicht führen wir neben der aktuellen Ausstattung unseres Testrollis, zur besseren Orientierung auch eine "Standardversion" mit einer unseren bisherigen Testrollis vergleichbaren Ausstattung auf.
Storm 4 X-Plore | Testmodell | Vergleichsmodell | ||
---|---|---|---|---|
Position | Netto [€] | incl.MwSt [€] | Netto [€] | incl.MwSt [€] |
Basismodell | 8.979,00 | 9.607,53 | 8.979,00 | 9.607,53 |
10 km/h Version | --- | --- | 479,00 | 512,53 |
Warndreieck | --- | --- | 75,00 | 80,25 |
Easy Adapt Sitz | 674,00 | 721,18 | 674,00 | 721,18 |
Armlehne klappbar, mitlaufend | 640,00 | 684,80 | --- | --- |
Armpolster verlängert | 49,00 | 52,43 | --- | --- |
Kleiderschutz (Seitenteil) | 99,00 | 105,93 | --- | --- |
Armlehne Standard (mit Kleiderschutz) | --- | --- | 0 | 0 |
elt. Rückenverstell. mit Längenausgleich | 1.090,00 | 1.166,30 | --- | --- |
Kantelung (Verstellbereich 25°) | 1.090,00 | 1.166,93 | 1.090,00 | 1.166,93 |
Sitzhub 25cm | 2.600,00 | 2.782,00 | --- | --- |
2 Fußplatten winkelverstellbar | 150,00 | 160,50 | 150,00 | 160,50 |
2 Beinstützen winkelverstellbar (mit Pelotten) | 130,00 | 139,10 | 130,00 | 139,10 |
Kotflügel vorne | 69,00 | 73,83 | 69,00 | 73,83 |
Kotflügel hinten | 196,00 | 209,72 | 196,00 | 209,72 |
Batterie 73Ah (C20) | 0 | 0 | 0 | 0 |
Ladegerät 8A | 0 | 0 | 0 | 0 |
LED Vorne / hinten | 49,00 | 52,43 | --- | --- |
Standardbeleuchtung | --- | --- | 0 | 0 |
Bedienpulthalter abschwenkbar | 249,00 | 266,43 | 249,00 | 266,43 |
Bedienpult REM B (bis 4 elt.Verstelloptionen.) | --- | --- | 0 | 0 |
Bedienpult DX2 REM 550 mit farb LCD Display | 238,00 | 254,66 | --- | --- |
4 Zurrösen | 0 | 0 | ? | ? |
Schiebegriff | 219,00 | 234,33 | 219,00 | 234,33 |
Haltegurt mit Schnapper | 59,00 | 63,13 | 59,00 | 63,13 |
Summe | 16.580,00 | 17.740,60 | 12.369,00 | 13.234,83 |



Der Sitz
Aufbau, Ausstattung
Der optional erhältliche „Easy Adapt“ Sitz ist ein alter Bekannter, der auch schon auf unserem Storm4 Standard Modell verbaut war, und dort eher enttäuschte. (siehe unsern Test) Besonders fällt die immer noch sehr lieblose Verarbeitung der Sitzbezüge auf: Falten, wohin man blickt! Das Sitzkissen liegt ohne weitere Fixierung auf der Sitzplatte auf, so dass die vordere Kante der Platte freiliegt und eine potentielle Druckstelle bildet.
Unser aktueller Sitz ist mit einer Reihe weiterer Extras ausgestattet:
Elektrisch verstellbare Rückenlehne
Der „mitlaufende Rücken“ gleicht die, durch die unterschiedlichen Drehpunkte von menschlichem Rücken (Drehpunkt Becken) und Rückenlehne entstehende, Lageverschiebung zwischen Rücken und Rückenlehne aus. So werden beim Verstellen der Rückenneigung Rückenlehne und Rücken nicht zueinander verschoben und die so entstehenden Scherkräfte vermieden. Dies ist besonders wichtig bei Nutzern, die ständig auf eine stützende Lehne angewiesen sind und die ihren Rücken nicht selbstständig entlasten können.
Eine angenehme Nebenwirkung des „mitlaufenden Rückens“ ist, dass einem beim Verstellen der Rückenlehnen Neigung das Hemd nicht aus der Hose gezogen wird
Der manuell verstellbare Rücken des Easy Adapt Sitzes fiel bei unserem 1.Test besonders durch seine schwergängigen Verstellmechanismus und die mit dem Versuch den Sitz zu verstellen, verbundene Verletzungsgefahr auf.
Die elektrisch verstellbare Version ist sehr viel einfacher und gefahrloser zu bedienen. Allerdings merkt man an dem hakeligen Lauf der Mechanik für den mitlaufenden Rücken, dass auch der Elektromotor sehr mit der Mechanik zu kämpfen hat. Aber immerhin, es funktioniert, und man holt sich keine blutigen Knöchel, wie bei der manuell verstellbaren Version.
Die Abdeckung des Mechanismusses für den Mitlaufenden Rücken hat sich geändert, sie hat nun eine Aussparung, in die eine optional erhältliche Tasche passt.
Hochklappbare, mitlaufende Armlehnen
Verstellt man die Rückenlehnen Neigung, sorgt ein Mechanismus dafür, dass die Armlehnen ihre Position in Bezug zur Sitzfläche weitgehend beibehalten und nicht mit nach oben oder unten schwenken.
Unser Testmodell ist zudem noch mit verlängerten Armpolstern ausgestattet.
Wir bemängeln bei den nur steck- und nicht klappbaren Armlehnen immer wieder, dass man beim Umsetzen das Problem hat, nicht zu wissen, wohin mit der abmontierten Armlehne. Invacare hat mit der klappbaren Armlehne dieses Problem gelöst, gleich aber durch den steckbaren Kleiderschutz (optional) eine neue Variante des gleichen Problems geschaffen. Zudem ist der Kleiderschutz sehr massiv ausgefallen und mit 1kg recht schwer. (Zum Vergleich: Der ähnlich konstruierte Kleiderschutz unseres „Salsa M“ Testmodells von Medical Sunrise wiegt 300g)
Die Armlehnen unseres Testmodells ließen sich zunächst nur widerwillig hochklappen. Nach dem Lockern einer Stellschraube, konnten wir aber den Reibungswiderstand so weit verringern, dass die Armlehnen sehr viel leichter nach oben zu bewegen war.
Sitzlift
Sehr gut gefällt uns der Sitzlift. Die Liftsäule des schwedischen Herstellers Thomson kennen wir schon von anderen Rollis. Die Säule ist sehr kompakt und macht gefährliche Scherenmechanismen, wie sie häufig immer noch verbaut werden, überflüssig und sieht zudem noch elegant aus.
Der Sitzhub beträgt 25cm, was uns von einer min. Höhe von ca. 54cm (Sitzplatte 48cm, Kissen ca. 6cm) auf luftige 79cm (OK Kissen) transportiert. Der Rolli bleibt auch bei ausgefahrenem Lift fahrbar, eine Sicherheitsschaltung begrenzt dann die Höchstgeschindigkeit.
Elektrische Sitzkantelung
Die Sitzkantelung arbeitet unauffällig und hat einen Verstellbereich von 25°.
Hinweis: Führen Sie den Mauszeiger über die beiden Bilder unten.


Beinstützen und Fußplatten
Die an unserem Modell verbauten Beinstützen sind längen- und winkelverstellbar, die Fußplatten sind ebenfalls winkelverstellbar . Alles leider nur gegen Aufpreis. Da fragt man sich, wie ein Serienrollstuhl, dem diese grundlegenden Anpassungsmöglichkeiten fehlen, je einem Nutzer passen kann.
Die Beinstützen sind auffallend massiv gebaut und mit über 2,5 kg nicht gerade Leichtgewichte. Man könnte nun meinen, dass sie wegen ihrer exponierten Lage besonders stabil ausgeführt werden müssten, um evtl. Kollisionen zu überstehen. Dann entsteht aber gleich die Frage, warum man mit dem Beinstützenkopf aus Kunststoff, an der Verbindungsstelle Rolli-Beinstütze, eine Art Sollbruchstelle eingebaut hat. Man wird also im Kollisionsfalle nicht die Beinstütze verbiegen, sondern die Kunststoffhalterung am Beinstützenkopf abbrechen. (Was, wie man aus Händlerkreisen hört, auch immer wieder passiert!)
Warum dann also derart schwere und massive Beinstützen?
Abschwenkbares Bedienpult
Das nahe Heranfahren an Tische ist i.d.R. mit einem Elektrorollstuhl ohne abschwenkbares Bedienteil unmöglich. Somit ist weder die Nahrungsaufnahme noch das Pflegen sozialer Kontakte an gemeinsamen Tischrunden in angemessener Weise möglich.
Wir halten ein abschwenkbares Bedienteil deshalb für ein unbedingtes MUSS!
Bei unserem Rolli ist ein solcher Mechanismus montiert, jedoch in seiner konstruktiven Schlichtheit kaum zu überbieten. Auch Invacare baut an seine Rollis Abschwenkmechanismen, die eher Modellen zur Funktionsüberprüfung gleichen, als für die Serie freigegebenen Kundenmodellen. Nicht nur dass sie sich schlecht bewegen lassen, sie sind durch ihre offenliegenden Scherenmechanismus zudem auch noch gefährlich! Wer einmal mit den Fingern in so einen Mechanismus geraten ist, weiß abgedeckte Mechanismen zu schätzen.
Diese zusätzliche Verletzungsgefahr kann man für einen Aufpreis von knapp 270,-€ erwerben. Die Verletzungsgefahr wird allerdings durch einen Hinweis in der Bedienungsanleitung, der zur Vorsicht im Umgang mit dem Abschwenkgestänge mahnt, deutlich gemindert!

Leider bieten immer noch die meisten Rollihersteller derartige Mechanismen an. Abgedeckte Mechanismen sind die Ausnahme. Uns ist unverständlich, wie solche Mechanismen von den TÜV Prüfstellen ihren „Segen“ bekommen können.
Schade auch, dass man das Steuerteil nicht bis über den Sitz schwenken kann, wo es besser geschützt wäre, wenn der Rolli ungenutzt parkt.
Das Fahrwerk
Chassis, Aufbau
Hatten wir bei unserem Storm4-Check als einen unserer Hauptkritikpunkte die „Scheinschwinge“ kritisiert, hat der X-Plore tatsächlich echte Schwingen für die Vorderräder bekommen.

Die Federung der Vorderräder liegt horizontal zwischen Vorder- und Hinterrad. An den kleinen Stoßdämpfern des X-Plore lassen sich sowohl die Dämpfung als auch die Federvorspannung einstellen, was in einem engen Rahmen eine Art Feinabstimmung der Federung ermöglicht. (Die Dämpfung kann beim Storm4 Standard nicht verstellt werden.)
Wir weisen immer wieder darauf hin, dass alleine eine Veränderung der Federvorspannung kaum positive Effekte bringt und die Möglichkeit der Dämpfungseinstellung bei den hier verbauten Federbeinen wenig bringt.
Sinnvoll wäre die Möglichkeit, verschieden harte Federn (entsprechend dem Nutzergewicht) verbauen zu können, so wie das beim Storm4 (Standard) für die Hinterradfederung vorgesehen ist. (Federn für 3 verschieden Gewichtsklassen).

Beim X-Plore gibt es nur eine Federhärte für die Hinterräder und immerhin 2 Härteklassen für die Vorderräder (bis 100kg, über100kg).
Das vordere Feder-Dämpfer Element wird nämlich nicht gegen das Chassis abgestützt, sondern gegen die (gefederte!) Hinterradschwinge. Es stützt also ein bewegliches Bauteil ein anderes, ebenfalls bewegliches Bauteil ab.
Das bedeutet, dass beim Einfedern der Hinterradschwinge das vordere Federelement Kräfte aufnehmen muss, und umgekehrt, die Hinterradfederung Kräfte der Vorderradschwinge aufnehmen muss. Vermutlich ist die Federung der Hinterräder deshalb so hart ausgeführt, um den Kräften aus der Bewegung der Vorderradschwinge etwas entgegensetzen zu können.


Zudem hat man bei gefederten Fahrwerken, die nicht zusätzlich durch Stabilisatoren ausgestattet werden, das von uns schon oft beschriebene Problem, dass sich das Fahrzeug bei Kurvenfahrten zu sehr neigen würde. Wegen des hohen Schwerpunkts bei Rollstühlen führt dies dann u.U. zum Umkippen des Fahrzeugs. Dem versucht man durch harte Federn entgegenwirken.
Der Rolli kann also konstruktionsbedingt eine nur sehr eingeschränkt wirksame Federung haben.
Wir wollen nun sehen, wie sich der Rolli in der Fahrpraxis bewährt
Fahrverhalten
Ein großes Plus des Storm4 und des Storm4 X-Plore ist die geringe Baubreite von nur 63cm. Das macht den Rolli sehr wendig und man kann normalbreite Türen sogar schräg anfahren und kommt trotzdem locker durch.
Bei unserer Ausfahrt fiel uns auf, dass vor allem die Vorderradfederung Wirkung zeigte. Man kann deutlich sehen, wie die kleinen Federbeinchen arbeiten und spürt, dass die Vorderräder deutlich weicher über Unebenheiten rollen, als die Hinterräder.
Leider ist die Hinterradfederung so hart ausgelegt, dass von einer spürbaren Federung nicht gesprochen werden kann. Das, was die Vorderradfederung absorbiert, teilt einem die Hinterradfederung sofort und unmissverständlich mit. So bleibt man immer auf dem Laufenden über das, was die Vorderradfederung gerade zu absorbieren versucht hatte.
Trotzdem ist so eine Federung vermutlich besser als keine, werden doch die vielen kaum spürbaren „Mikro Stöße“ besser absorbiert, als ohne Federung. Zwar sind diese "Mikro Stöße", jeder für sich gesehen, kaum wahrnehmbar, doch in ihrer Masse gehen sie "an die Knochen ". Dank der Federung bekommt man also die Kreuzschmerzen erst etwas später....
Bei unserem Testrolli handelt es sich um eine 6km/h Version. Die Federung wird also weniger beansprucht, als bei der 10km/h Version. Bei der schnelleren Version bekommt man die Kreuzschmerzen dann halt eher...

Sehr gut gefallen hat uns das Verhalten des Rollis beim Überwinden von Hindernissen, wie z.B. Bordsteinkanten. Hier sorgt die starke Steuerelektronik dafür, die Motoren mit ausreichend „Saft" zu versorgen, so dass man langsam (ohne „Anlauf“!) an die Kante heranfahren kann und die Vorderräder problemlos selbst über 8cm hohe Kanten hochsteigen. Wegen des großen Vorderraddurchmessers von ca. 26cm, sollten sogar noch höhere Kanten zu überwinden sein. Sehr gut!
Antrieb
Sowohl bei der 6km/h Version als auch bei der 10km/h Version kommen 340W Motoren zum Einsatz. Lediglich Getriebeübersetzung und Fahrprogramme sind unterschiedlich ausgelegt.
Elektrik und Servicefreundlichkeit
Ladeanschluss, Steuerelektronik
Invacare verbaut Steuerungen der Firma Dynamic. Sowohl die 6km/h, als auch die 10km/h Version des Xplore sind mit einer 90 Ampere starken Steuerelektronik ausgestattet.

Das Standardbedienpult REM B kann laut Bestellbogen nicht in Verbindung mit dem Sitzlift verbaut werden. Bei unserm Rolli ist deshalb das Bedienteil DX2 REM 550 montiert, das bis zu 12 Verstellmotoren ansteuern kann. (REM B - 4Verstellmotore) Über ein übersichtliches Menü kommt man schnell und problemlos in die verschiedenen Modi, um die diversen Stellmotoren zu bedienen.
Leider fehlt auch bei der Luxusversion der Dynamics Steuerung ein Tachometer mit Wegstreckenzähler. (Tageskilometerzähler). Uns ist es völlig unverständlich, wieso man bei nahezu allen Herstellern davon auszugehen scheint, dass so ein Kilometerzähler unnötiger Luxus sei, auf den man getrost verzichten könne. Solche Wegstreckenzähler sind wichtig, um die verbleibende Reichweite besser abschätzen zu können. Die üblichen Batterieladezustandsanzeigen sind viel zu ungenau, als dass man sich alleine darauf verlassen könnte.
An der Unterseite des Steuerpults befindet sich gut zugänglich die Buchse für das Batterieladekabel.
Das lüfterlose Ladegerät arbeitet angenehm leise. Es gibt nur ein leises Zirpen von sich, ist also schlafzimmertauglich.
Beleuchtungsanlage
Serienmäßig ist der X-Plore mir einer Glühlämpchen Beleuchtungsanlage ausgestattet. An unserem Testrolli ist die optional erhältliche LED Beleuchtungsanlage (+52,43 €) verbaut. Die kleinen LED Gehäuse schmiegen sich gut an den Sitz an, so dass sie eine echte Chance haben, das Passieren von Engstellen unbeschadet zu überstehen.
Batteriezugänglichkeit
Der Storm4 X-Plore ist in der 6- und in der 10km/h Version mit 73Ah (C/20) Gel-Akkus ausgestattet. Besonders in der 6km/h Version sollte man damit so schnell keine Reichweitenprobleme bekommen.
Mehr zur Batteruiezugänglichkeit in unserem früheren Test.
Transport und Schiebebetrieb
Die zusätzlichen Bauteile machen den ohnehin schon sehr schwer geratenen Storm4 X-Plore noch schwerer, so dass er noch schlechter zu schieben ist, als der Standard Storm4.( siehe unserem früheren Test)
In der Produktbeschreibung hat Invacare für den X-Plore vorsichtshalber kein Gewicht angegeben. Geht man aber von einem Fahrzeuggewicht von mindestens 174kg (lt. Produktbeschreibung) beim Storm4 aus, könnte unser X-Plore knapp an der 200kg Grenze liegen.
Der Transport des Rollis in einem Kombi wird wohl wegen der nicht klappbaren Rückenlehne kaum möglich sein. In höheren Autos kann man den X-Plore, sofern man über eine Ladehilfe verfügt (Rampe, Kran, o.ä.), dank der serienmäßigen Zurrösen, aber sicher transportieren. Zudem lässt sich der Storm4 X-Plore so aufrüsten, dass man darin sitzend in einem KFZ transportiert werden kann.


Fazit
Auch bei diesem Check können wir nicht gerade in Begeisterungsstürme ausbrechen. Nach wie vor sind die mangelhafte Verarbeitung der Sitzpolsterung und das sehr hohe Gewicht des Rollis arge Schwachpunkte.
Die Allradfederung, die den X-Plore so besonders machen soll, wirkt sehr wie eine Verlegenheitslösung. Die Hinterradfederung spricht, wie schon beim Storm4, so gut wie gar nicht an und hebt so die akzeptable Wirkung der Vorderradfederung wieder auf.
Der Storm4 X-Plore ist durch seine geringe Baubreite recht wendig und macht auch bei der Hindernisüberwindung eine gute Figur. Schade, dass das so aufgeräumt wirkende und ansprechend gestaltete Fahrwerk nicht wirklich zu überzeugen weiß.
Bedenkt man den Preis unseres Testfahrzeugs, immerhin fast 18.000,-€ (incl. 7%MwSt), ist die mangelnde Überzeugungskraft des Rollis mehr als nur "schade“!
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